
Nichts geht über ein tolles spanisches Omelett – butterweiche Zwiebeln und goldene Kartoffeln stecken in einem weichen Fladen. Statt Eiern kommt eine Kichererbsenteig-Basis zum Einsatz. Sie sorgt für die typische Konsistenz, während schwarzes Salz dem Ganzen diesen dezent eiigen Kick gibt. Dadurch wird alles herrlich einfach, sättigend und heimelig – perfekt für ein langes Frühstück oder kurze Abende auf dem Sofa.
Als ich die vegane Version zum ersten Mal auftischte, fanden meine spanischen Freund:innen sie richtig gut. Seitdem nehme ich sie zu jeder Familien-Feier mit – die Platte ist immer ruckzuck leer.
Unwiderstehliche Zutaten
- Kichererbsenmehl: gibt Stand und einen ganz feinen, nussigen Touch – achte drauf, dass es nicht muffig riecht
- Nährhefe: bringt Würze in die Sache – flockige Variante lässt sich schön unterrühren
- Speisestärke: sorgt dafür, dass alles schön zusammenhält – Pulver sollte fein und weich sein
- Kala Namak (Schwarzsalz): bringt das typische Eier-Feeling – frisch geöffnet duftet es leicht nach Schwefel
- Kurkuma: macht’s sonnig und gibt leichten Bodengeschmack– je kräftiger das Gelb, desto besser
- Backpulver: macht alles locker – prüf, dass es noch aktiv ist
- Salz & Schwarzer Pfeffer: holen die Aromen raus – nimm feines (Meer-)salz
- Kühles Wasser: macht den Teig glatt – am besten gefiltert, gar kein Problem
- Apfelessig: bringt Frische ins Kichererbsenmehl – naturtrüb ist am leckersten
- Yukon-Gold-Kartoffeln: werden so richtig cremig und weich – bloß keine Schrumpel-Kartoffeln nehmen
- Gelbe Zwiebel: gibt Süße durch Karamellisieren – nimm eine ohne Keimlinge
- Olivenöl: gibt Geschmack und macht alles schön knusprig – am besten extra nativ
- Frische Petersilie (optional): setzt noch einen grünen Akzent drauf – glatte Blätter sehen hübsch aus
Einfache Schritt-für-Schritt Anleitung
- Pausieren und Servieren:
- Lass alles mindestens zehn Minuten stehen. Dadurch wird dein Fladen kompakt und du bekommst super saubere Stücke. Schmeckt sowohl lauwarm als auch abgekühlt echt klasse.
- Omelett braten:
- Die Pfanne sauber wischen, ein bisschen vom aufgehobenen Öl reingeben und auf mittlerer bis niedriger Hitze erwärmen. Den ganzen Kartoffel-Teig eingießen und glattstreichen. Lass alles etwa acht bis zehn Minuten brutzeln, bis sich der Fladen am Rand löst und darunter goldgelb aussieht. Mit einem Teller oder Deckel das Ganze drehen, zurück in die Pfanne setzen und nochmal fünf bis acht Minuten anziehen lassen, bis alles durch und goldig ist.
- Zusammengeben und vermengen:
- Die noch warmen Kartoffel- und Zwiebelscheiben unter den Teig heben, dabei sanft umrühren – nicht zerbrechen lassen! Das Ganze sollte dick, aber noch gießbar sein.
- Kichererbsenteig anrühren:
- In einer geräumigen Schüssel das Mehl, Nährhefe, Stärke, Kala Namak, Kurkuma, Backpulver, Salz und Pfeffer einfüllen. Wasser und Apfelessig nach und nach dazu, alles glattrühren, bis keine Klümpchen mehr da sind. Zehn Minuten ziehen lassen – so entsteht Aroma und der Teig wird schön saftig.
- Kartoffeln und Zwiebeln garen:
- In einer großen Pfanne Öl auf mittlerer Stufe erhitzen, Scheiben von Zwiebeln und Kartoffeln dazugeben. Gut umrühren, damit alle was vom Öl abkriegen. Offen 15 bis 20 Minuten sanft braten, gelegentlich wenden, bis sie weich, aber nicht gebräunt sind. Anschließend abgießen und zwei Esslöffel vom Bratöl behalten.
- Gemüse vorbereiten:
- Kartoffeln schälen und mit einem scharfen Messer oder einer Mandoline ganz fein hobeln (etwa so dick wie zwei, drei Streichholzblätter). Die Zwiebeln in dünne Scheiben schneiden. Alles hängt davon ab, dass die Stücke gleichmäßig dünn werden.

Mein Favorit hier ist das Kala Namak. Dieser eierige Hauch macht total den Unterschied! Mein Kind konnte beim ersten Probieren kaum glauben, dass da kein Ei drin ist – kleiner Erfolgsmoment für mich als Pflanzenköchin.
Aufbewahrtricks
Reststück? Einfach ab in eine gut schließende Box in den Kühlschrank – dort hält es drei Tage ganz locker. Direkt kalt snacken oder nochmal in der Pfanne erwärmen, klappt beides. Wenn du auf Vorrat arbeiten willst, einzelne Stücke einfach mit Backpapier dazwischen einfrieren und über Nacht auftauen lassen.
Alternative Zutaten
Yukon Gold gerade nicht da? Jede festkochende Kartoffelsorte funktioniert, z. B. rotschalige oder Kartoffeln wie Russet – Hauptsache ganz fein schneiden. Gelbe Zwiebeln fehlen? Dann klappt auch mal rote, die süßt ein bisschen mehr. Keine Nährhefe im Haus? Einfach etwas mehr Salz und eine Prise Knoblauchpulver nehmen für mehr Umami.
So kannst du servieren
Super zusammen mit frischem Tomatensalat, ein paar Oliven oder gekurbeltem Blattgemüse. Auch klasse auf Brot oder im Sandwich. Ein Klecks veganer Aioli oder eine scharfe Sauce sorgt für extra Pfiff und macht’s brunch-tauglich.

Kultureller Hintergrund
Kaum ein anderes Wohlfühlessen ist in Spanien so allgegenwärtig wie diese Tortilla – in jeder Tapas-Bar zu finden. Klassisch binden Eier Kartoffel und Zwiebel, doch die vegane Variante bringt das Herz und den Geschmack vom Original richtig rüber. Wenn ich so einen Fladen direkt aus der Pfanne teile, spüre ich jedes Mal, wie Generationen von Familien genauso gekocht haben.
Fragen und Antworten zum Rezept
- → Wie fühlt sich das an wie Ei ohne echtes Ei?
Kichererbsenmehl, schwarzes Salz und Wasser werden zu einem Teig gemischt, der beim Braten schön fest wird – fast wie bei einer klassischen Tortilla.
- → Kann ich anderes Mehl statt Kichererbsenmehl nehmen?
Kichererbsenmehl gibt Konsistenz und Geschmack, aber manche nehmen auch Besan oder mischen Linsen- mit Reismehl als Ersatz.
- → Gibt's eine Alternative zu Yukon Gold Kartoffeln?
Wachsige Kartoffeln wie rote funktionieren super, sie bleiben beim Kochen schön fest und sind richtig cremig.
- → Warum kommt schwarzes Salz (Kala Namak) rein?
Das schwarze Salz gibt dem Ganzen einen leichten Ei-Geschmack, weil es ein bisschen nach Schwefel riecht – das bringt das typische Aroma.
- → Kann ich die Tortilla schon früher zubereiten?
Klar, sie schmeckt auch am nächsten Tag noch und kann kalt oder sanft aufgewärmt werden – bleibt schön lecker.