
Wenn du an kalten Tagen Lust auf was Warmes hast, aber nix Aufwendiges machen willst, kommt dieser überbackene Kohl wie gerufen. Aus ganz einfachen Zutaten entsteht ein cremiges, käsiges Gratin und das fast ohne Mühe. Perfekt, wenn’s im Haus gut duften soll und du nicht lang am Herd stehen willst.
Das allererste Mal hat meine Familie das überbackene Kohlgericht gekocht, als draußen Schnee lag und fast nix im Kühlschrank war. Jetzt wünscht sich bei uns ständig jemand Nachschlag, wenn ich's mache.
Leckere Zutaten
- Kohl in Stücken: Nimm einen knackigen mittelgroßen Kopf, am besten mit satten Blättern So kriegst du viele schöne, zarte Schichten
- Milch: Mit Vollmilch bekommst du diese fette, cremige Soße Gute Milch macht das Ganze richtig rund
- Käse, gerieben: Würziger Cheddar bringt Geschmack oder misch Sorten für mehr Pfiff Am besten frisch reiben, dann schmilzt er top
- Butter: Richtige Butter – nicht Margarine – sorgt für das perfekte Mundgefühl Nur echt bringt einen samtigen Schmelz
- Weizenmehl: Sorgt für die perfekte Bindung in der Soße Einmal durchsieben, damit’s keine Klümpchen gibt
- Pfeffer und Salz: Am liebsten frisch gemahlen und grobes Salz Damit hast du die Würze voll im Griff Einfach zwischendurch probieren!
- Paniermehl: Ob selbst gemacht oder vom Bäcker, es macht die knusprige Kruste Oben drauf passt es am besten, wenn du es vorher kurz anröstest
Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Kohl vorbereiten:
- Denk dran das äußere, harte Blatt abzunehmen. Dann den Kohl in mundgerechte Stücke schneiden, abwaschen und mit Küchenpapier trocken tupfen. Alles sollte schön trocken sein, damit’s beim Backen nicht wässrig wird.
- Roux rühren:
- Die Butter im Topf langsam schmelzen lasssen. Jetzt das Mehl unterrühren und die Mischung für ca. zwei Minuten blubbern lassen, bis sie leicht duftet. Nicht hetzen – damit die Soße nicht mehlig bleibt.
- Soße anrühren:
- Nach und nach Milch aufgießen. Immer schön umrühren, während alles auf mittlerer Hitze andickt und eine samtige, sämige Konsistenz kriegt. Hier lohnt sich Geduld, dann gibt’s keine Klümpchen.
- Käse schmelzen:
- Hitze runterdrehen und Käse portionsweise einstreuen. Immer wieder umrühren, bis alles gleichmäßig schmilzt. Der Käse soll cremig bleiben und nicht auseinanderziehen.
- Kohl einschichten:
- Kohl in die gefettete Auflaufform geben, möglichst gleichmäßig verteilen, damit überall später Soße rankommt.
- Soße drübergießen und bestreuen:
- Die schöne Käsesoße langsam über den Kohl verteilen, damit keine Ecke trocken bleibt. Obendrauf das Paniermehl streuen, damit’s später schön braun wird.
- Backen:
- Bei 180 Grad (Ober-/Unterhitze) in den vorgeheizten Herd schieben. Ungefähr 35 Minuten backen, es soll am Rand blubbern und oben goldig sein. Lass es nachher fünf Minuten ruhen, damit es beim Servieren gut zusammenhält.

Ich find vor allem, dass würziger Käse das Ganze genial abrundet. Neulich beim Familientreffen waren die Kartoffeln mal aus – aber das hier war eh schnell beliebter als die alten Aufläufe.
Aufbewahrung ganz easy
Die Reste landen einfach in einer gut schließenden Dose im Kühlschrank und halten so bis zu drei Tage. Zum Aufwärmen packst du das Gratin noch mal kurz in den Ofen auf mittlere Temperatur. Das Paniermehl bleibt dabei sogar schön knackig.
Ersatz-Zutaten
Geht auch mit Hafer- oder Sojamilch und veganem Käse. Extra Geschmack gibt Zwiebel, kurz angebraten, oder eine Prise geräuchertes Paprikapulver in die Soße. Anstelle von Paniermehl tun’s auch zerdrückte Cracker als Topping.
Servierideen
Das Gratin kann super neben Braten, Grillfleisch oder einfach in einer Gemüserunde punkten. Für Farbe einfach frische Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch noch obendrauf. Wenn du Lust hast, misch gekochte Linsen oder Bohnen rein und mach’s zur Hauptspeise.
Geschichte und Herkunft
Gratinierte Gemüseklassiker gibt’s in Europa ewig – eigentlich meist mit Kartoffeln, als Resteküche am Feuer. In harten Zeiten hat man Kohl genommen, und daraus wurde mit der Zeit ein richtiges Wohlfühlessen. Meine Oma hat das früher gemacht, wenn das Geld knapp war – heute fühlt es sich wie ein festliches Schlemmer-Essen an.

Fragen und Antworten zum Rezept
- → Kann man auch andere Käsesorten nehmen?
Klar, nimm zum Beispiel würzigen Cheddar, Gruyère, Emmentaler oder misch einfach verschiedene Sorten für neuen Geschmack.
- → Wie bleibt Kohl beim Überbacken schön saftig und nicht matschig?
Das Wasser vom Kohl gut abtropfen lassen und beim Vorgaren nur kurz blanchieren, dann wird's nicht zu nass.
- → Ist das Gericht glutenfrei möglich?
Kein Problem, nimm glutenfreies Mehl und passende Brösel, dann geht's auch für alle ohne Gluten.
- → Kann man alles vorher vorbereiten?
Ja, du kannst den Auflauf im Voraus zusammenstellen und kaltstellen. Einfach vor dem Essen frisch backen – dann schmeckt’s am besten.
- → Was passt dazu am besten?
Perfekt zu Braten oder Grillfleisch, aber auch richtig gut mit frischem Brot oder einem knackigen Salat.
- → Braucht man Kräuter oder nur zum Garnieren?
Frische Kräuter wie Petersilie oder Thymian geben extra Frische, sind aber kein Muss – mach’s einfach nach deinem Geschmack.